SZZ Kapitel 22: Geld

Kapitel aus dem Buch „Spielend zum Ziel – Handbuch für das Erreichen Ihrer persönlichen Ziele


„Die wichtigsten Geldfragen: Wie können wir Milliarden zusätzlicher Menschen einen Lebensunterhalt bieten, wenn der technische Fortschritt keine zusätzlichen Arbeitsplätze schafft?
Wie können wir uns auf eine mögliche Währungskrise vorbereiten?“

Aus dem Buch „Das Geld der Zukunft“ von Bernhard A. Lietaer 

“Armer Mann und reicher Mann, standen da und sah’n sich an, und der Arme sagte bleich: Wär’ ich nicht arm, wärst du nicht reich.”
Aus dem 1934 erschienen Kindergedicht “Alfabet” von Bert Brecht


Ohne Geld läuft nichts

Unsere zivilisierte Gesellschaft ist stark geprägt vom Geld. Viele Ziele können wir nur mit einer bestimmten Menge Geld erreichen, welches dann wie ein Zaubermittel fast alles möglich macht. Ohne dieses wundersame Ding läuft also fast gar nichts.

Scheinbar ist es so, dass vor der Existenz von Geld, der Mensch überhaupt nicht in der Lage war glücklich zu werden, denn er konnte sich nichts kaufen. Das ist natürlich etwas scherzhaft dargestellt, aber schauen wir uns mal an wie glücklich jemand ist, der gerade etwas Neues gekauft oder reichlich Geld in einer Lotterie gewonnen hat, um dann damit etwas kaufen zu können. Pauschal gesehen, geht es erst mal ums bloße Kaufen, egal was. Dies fühlt sich sofort nach Freiheit und Glückseligkeit an.

Manche behaupten: „Geld macht nicht glücklich, aber es beruhigt“. Das scheint zu stimmen, denn es macht uns ja unabhängig. Die neuesten Glücksforschungen – und es gibt eine ganze Menge davon – haben jetzt in Umfragen herausgefunden, dass Geld tatsächlich glücklich macht und angeblich die Menschen in den reichen skandinavischen Ländern am Glücklichsten von allen sind.

Das Ganze Treiben ums liebe Geld beobachtend, kann man schnell feststellen, welche ungeheure Magie Geld besitzt und es eine große Bedeutung in fast allen Lebenslagen aufweist.

Wer macht das Geld so wichtig?

Die Banken sind sehr mächtig, da sie über das meiste Geld verfügen, bzw. den Geldfluss steuern und manipulieren können.

Nebenbei bemerkt, sind die Banken jedoch nicht in der Lage, Kinder zu bekommen oder Liebe zu geben, was durchaus bedeutsamer ist als Geld, aber leider hat diese Tatsache an Bedeutung fast vollständig verloren. So stellen wir zum Beispiel fest, dass Menschen, die sich beruflich um andere Menschen sorgsam und nachhaltig kümmern, viel weniger Geld verdienen, als solche, die sich tagtäglich mit Geld und der so genannten Wertschöpfung innerhalb von Aktiengesellschaften* beschäftigen. Hier liegt ein Systemfehler vor, der dringend korrigiert werden müsste.

* Aktiengesellschaft (Abkürzung: AG): Handelsgesellschaft, deren Grundkapital (Aktienkapital) von Gesellschaftern (Aktionären) aufgebracht wird, die nicht persönlich, sondern mit ihren Einlagen für die Verbindlichkeiten haften.

Wir beobachten weiter und stellen fest, dass der zivilisierte Mensch dazu neigt, einen Teil des Tages Geld hinterher zu rennen, während er es am Rest des Tages ausgeben oder investieren muss. Das Zweite natürlich nur dann, wenn nach Ersterem was übrig bleibt.

Wie in früheren Kapiteln dieses Buches erwähnt, ist auch das perfekt etabliert und gewollt, da Geld als Tausch- und Steuerungssystem des Handels und heute auch der Dienstleistungen fest etabliert ist. Sicherlich ist das nicht falsch, aber die Wichtigkeiten hierbei sind extrem ungleichgewichtig verschoben.

Die aktuelle Diskussion um ein „bedingungsloses Grundeinkommen“ ist durchaus berechtigt und könnte hierfür eine Lösung sein. Insgesamt gesehen wird weit mehr über Geld geredet und sich um Geld bemüht als darum, etwas Schönes und Brauchbares zu erschaffen und damit eine Menge Geld zu verdienen. Man könnte dies auch Erdienen nennen, wenn man den negativen Beigeschmack dieses Wortes mal Beiseite lässt.

Das benötigte oder erwünschte Geld spielt bei der anfänglichen Planung eines Zieles zunächst eine untergeordnete Rolle. Die Beschaffung wird erst in der detaillierten Planung ein mögliches Teilziel. Neben der Ressource Geld gibt es andere wichtige Dinge, welche im Kapitel „Das Projekt“ aufgeführt sind.

Faires Tauschen

Grundsätzlich ist Geld eine sehr gute Sache, weswegen wir es hier nicht schlecht reden wollen. Gemäß den Intentionen* seiner Erfinder diente es der Vereinfachung beim Tauschen von Waren und Dienstleistungen. Somit wurde das Kaufen erfunden und die Idee des Tauschens verschwand in unseren Köpfen.

Emotional gesehen, wird unsere Kompetenz und Produktions-Leistungsfähigkeit belohnt – mit Geld. Mit diesem Geld wiederum können wir Dinge oder Leistungen anderer kaufen und fühlen uns bestätigt und belohnt.

* Intention [lateinisch]: 1. Absicht; Vorhaben; Anspannung geistiger Kräfte auf ein bestimmtes Ziel. 2. Wundheilung (Medizin).

Der Schlüssel zu Reichtum (in Geld) ist das Herstellen von hohem Nutzen, einhergehend mit sachverständigem Verkaufen sowie das frühzeitige Erreichen und Sicherstellen eines dauerhaften fairen Austausches.

Hier einige Grundregeln, die allgemein bekannt sind:

  • Je hochwertiger oder seltener ein Produkt ist und je mehr das Produkt gebraucht oder gewünscht wird, desto teurer ist es demnach auch.
  • Wenn man Ihnen erzählt, dass Sie das Produkt brauchen und Sie stimmen damit überein, dann bezahlen Sie dafür eine angemessene Summe an Geld.
  • Ein hochwertiges Produkt, das niemand haben will, ist somit sehr preisgünstig oder billig (wertlos), d.h. es kostet wenig Geld.

Der Wert des Geldes

Der Wert des Geldes hängt nicht nur von seiner Menge bzw. Verfügbarkeit ab, sondern auch in dem Maße, wie Menschen, die es benutzen, Vertrauen darin haben: Das grundlegende Vertrauen in die uns gegebene Währung.

Die Menge des Geldes, welches sich im Umlauf befindet, wird gesteuert. Somit können Regierungen oder die von ihnen legitimierte „Steuermänner“ den Wert manipulieren. Dies wird ständig getan, damit die Währungen stabil bleiben – was zumindest die offizielle Erklärung ist.

Wir sollten uns also nur mit Währungen bezahlen lassen, die auch zukünftig stabil sind, bzw. in echte Werte investieren, um immer wieder neues Geld produzieren zu können.

Ich möchte hier nicht unbedingt weiter ausholen, obwohl es beim lieben Geld nicht immer mit rechten Dingen zugeht. Dafür gibt es wunderbare aufklärende Bücher, die ich an dieser Stelle empfehlen kann; siehe das Kapitel „Literaturtipps“ im Anhang.

Geld als Werkzeug zum Erreichen von Zielen

Es ist notwendig, dass wir hier das wichtige Instrument Geld betrachten, da es für die meisten Ziele-Erreichungs-Prozesse benötigt wird. Einige Ziele sind ohne eine gewisse Geldmenge nicht umsetzbar. Gehen Sie deshalb bewusst mit Geld um und im Idealfall verdienen Sie einfach genau so viel, wie Sie brauchen, um unabhängig zu sein und geben Sie den Großteil des Geldes nur für Dinge aus, die Sie Ihren Zielen näher bringen – das erleichtert die Sache ungemein.

Wenn Sie ein größeres Projekt angehen oder eine Firma gründen wollen, dann erschaffen (sparen, sammeln) Sie zunächst eine gewisse Menge Geld, um unabhängig expandieren zu können. Bilden Sie frühzeitig Reserven, um größere Expansionsschritte finanzieren zu können (zum Beispiel neue größere Aufträge).

Gerade schnelles Wachstum eine Firma – egal, ob klein oder groß – bedeutet fast immer gleichzeitig mehr Geldbedarf. Wenn Sie sich Geld von der Bank leihen – als Dispositionskredit oder Ratenkredit, dann sind Sie nicht mehr völlig unabhängig, auch wenn einige Leute etwas anderes behaupten sollten.

Wenn ich von Kunden engagiert wurde, die ganz stolz erzähl-ten, wie viel sie gerade von der Bank als Kredit bekommen haben, dann kommentierte ich dies gerne leicht provokativ, dass Sie gerade ihre Seele verkauft haben. Die meisten sind bestürzt über diese Aussage, wo sie sich bzw. ihre Idee doch so gut an die Bank verkauft haben und darin ihren Wert messen. Nach einigen finanzmathematischen Überlegungen geben mir viele von ihnen Recht und würden diesen Zustand gerne sofort wieder rückgängig machen. Das ist dann allerdings nicht mehr so einfach, da sie schon frühzeitig gegen die obige Regel, keinen kostspieligen und „verhaftenden“ Kredit aufzunehmen, verstoßen und somit den Teufelskreis eröffnet haben.

Rein mathematisch gesehen müssen sämtliche Kosten* dieser Geldleihung niedriger sein, als die dadurch erzielbare Wertschöpfung und einer zukünftig vorherrschenden Inflation*.

* Kosten für Kredite: Zinsen, Zinseszinsen, Gebühren, Avalgebühren, Rückversicherungen, Beraterhonorare, Folgekosten für buchhalterische Vorgänge; Zeit für Bankgespräche, Businessplanung, Beratergespräche, Steuerliche Buchungsvorgänge, schlaflose Nächte, etc.

* Inflation (von lateinisch: „das Sich-Aufblasen; das Aufschwellen“) bezeichnet in der Volkswirtschaftslehre einen andauernden, „signifikanten“ Anstieg des Preisniveaus. Es verändert sich also das Austauschverhältnis von Geldmenge zu „Gütermenge“ – pro Gütereinheit existieren nun mehr Geldeinheiten. Als Folge muss für die Güter nun mehr Geld gezahlt werden, das heißt sie werden teurer. Daher versteht man unter Inflation allgemein auch eine Geldentwertung.

Ein weiteres wesentliches Verhaltensmuster von Banken ist, dass Sie Geld dann bekommen, wenn es Ihnen ohnehin gut geht. Sollten Sie zu einem späteren Zeitpunkt in Schwierigkeiten geraten und die Raten kurzfristig nicht mehr zahlen können, kann der Kredit seitens der Bank „einseitig“ aufgekündigt werden und es gilt dann nicht mehr der vereinbarte Zinssatz (Kleingedrucktes). Das kann sehr teuer werden und sogar die Existenz Ihres Vorhabens zerstören; vor allem dann, wenn Sie kein Experte auf diesem Gebiet sind. Die Bank gewinnt immer, wie wir am aktuellen Zeitgeschehen sehr deutlich sehen können.

Also noch einmal: Verkaufen Sie niemals Ihre Seele an eine Bank! Egal wie gut Sie den Filialleiter oder sogar den Vorstand dort kennen. Geld holt man sich nur von der Bank, wenn man Teil des Finanzsystems ist und sich damit hervorragend auskennt.

Wenn Sie diese Regel beachten, ist es zunächst zwar schwerer zu wachsen, aber es ist Ihr Wachstum und Sie werden Krisen viel besser und selbst bestimmter überstehen. Ohnehin sparen Sie die Zinsen, die Ihre Produkte nur unnötig im Preis steigen lassen würden.

Lassen Sie Ihr Geld arbeiten

Seien Sie klug und sparsam und bringen stattdessen Ihr überflüssiges Geld auf die Bank – auch wenn es am Anfang wenig ist – und verlangen Sie bitte ordentliche Zinsen als Inflationsausgleich.

Es gibt natürlich weit bessere Investitionen, als auf dem Geldmarkt oder börsennotierte Aktiengesellschaften und Aktienfonds*, aber das ist nur wenigen bekannt. Man kann zum Beispiel in Kunstwerke (Gemälde, Skulpturen) investieren. Diese verlieren gegenüber Geld so gut wie niemals an Wert (insofern sie nicht zerstört werden) – und haben in früheren Zeiten sogar Währungsreformen überlebt und dadurch Vermögen von Familien gesichert.

* Aktienfonds: Bündelung von Aktienpaketen (Streukapital), die gegen einen geringen Aufpreis an Anleger in Anteilen weiterverkauft werden.

Es ist jedoch ratsam sich mit dem Thema ein wenig auseinander zu setzen, um gute, wertvolle oder einfach nur schöne Kunst von Schrott unter-scheiden zu können. Wenn Sie jetzt denken, dass das für Sie nicht in Frage kommt, dann bedenken Sie folgendes: Es ist wesentlich einfacher Kunst zu verstehen, als den Aktien- oder Geldmarkt. Leider haben wir dafür den Sinn verloren und könnten jetzt erfreulicherweise wieder mal „die Falle“ dafür verantwortlich machen.

Fazit

Im Allgemeinen wird der Erfolg eines Menschen darin gemessen, wie viel Geld er verdient und angesammelt hat. So will es unsere moderne Zivilisation. Wirklich gesund ist dieses Denkmodell aber erst dann, wenn Geld ehrlich und mit angemessener Wertschöpfung (Nutzen) bei einem hochwertigen Produkt oder einer Dienstleistung verdient wird.

Sehr viele reiche Menschen sind gute Menschen, vor allem Diejenigen, die etwas mit eigener Kraft aufgebaut haben – auch wenn Sie teilweise als Patriarchen* bezeichnet werden.

Es ist das Recht eines jeden Menschen viel Geld zu besitzen, wenn er es ehrlich und zum Wohl der ganzen Gesellschaft verdient und zu seinem eigenen aber auch zum Wohle anderer einsetzt.

* Patriarch (von griechisch: Erster unter den Vätern bzw. Stammesführer, oder Führer des Vaterlandes, also der Führer (Erste) einer von Männern (Vätern) dominierten Gemeinschaft; von patér „der Vater“ und Erster, Führer, zurückgehend auf arché – u. a. Spitze, Anfang) hat verschiedene Bedeutungen; hier die in unserem Zusammenhang wichtigste: Männliches Oberhaupt einer Familie oder einer Gruppe, die sich durch familienähnliche soziale Bande auszeichnet, siehe auch Patriarchat (Soziologie).

Was unterscheidet Erfolg-Reiche von den anderen? In erster Linie sind es positive Denkstrukturen, denn diese helfen uns bei einer hohen Wertschöpfung.


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